What’s on

Salome /// Richard Strauss

Was auf den ersten Blick als fraglich, wenn nicht gar unlogisch wirkt, wird in Christiane Lutz‘ psychologisch dichtgewebter Inszenierung plausibel, ja geradezu zwingend. Ihre Salome stirbt einen Liebestod, jenem (für die Regisseurin) zentralen Satz folgend, den Salome sagt, kurz bevor ihr der Kopf des Jochanaan vom Page gereicht wird: „Das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes.“ (…) 

So steht es im Libretto und so pointiert, so „perfide“ inszeniert Lutz diese Szene: 

als Abbild der Abscheulichkeit, als Metapher für eine fehlgeleitet-fatale Begierde. 

(…) Mit einem Wort: fantastisch.
Das Tolle daran: in der Überzeichnung treffen sich Inszenierung und musikalische Umsetzung. 

Nichts und niemand ist hier normal. (…) 

Wenn man Zeuge wird, wie sich Salome in Gegenwart ihrer hilflosen Mutter und ihres verkommen Stiefvaters zu den düsteren, chromatisch schabenden Klängen ihre Adern aufritzt, dann spürt man die Absurdität und Vergänglichkeit des Seins. Aber eben auch die ungeheuere Macht, die eine wahre, große, einsame Liebe in sich bergen kann. Und das ist doch immerhin ein Trost.

Opernwelt 1/23

 

 

 

Eine großartige Opernaufführung (…) Lutz inszeniert die sexuellen Bilder deutlich, sinnlich, aber nicht plakativ ordinär- eine Gradwanderung (…) 

Als Metaxaki schließlich vor dem Angesicht des toten Jochanaan ihr „Ach, ich habe dein Mund geküsst“ singt, ist das Auditoriums zutiefst berührt und still. Tosender, lang anhaltender Applaus brandet auf, als sich der Vorhang wieder hebt und die Protagonisten mit Regieteam auf der Bühne erscheinen. Belohnung für eine sensationelle, hochkarätige künstlerische Leistung.  


Opernglas 1/23

 

 

 

 

Diese ausgezeichnete Inszenierung, der das Premierenpublikum mit atemlosen Gebanntsein folgte und die sie mit langanhaltendem, jubelndem Beifall bedachte, muss man einfach sehen!

Online Merker, Dr. Andreas Ströbl

 

 

 

 

Musikalische Vielfalt und ausgefeilte Personenregie

ergänzten sich kongenial,

es entstand ein theatralisches Gesamtkunstwerk.

Lübecker Nachrichten 

 

 

Musikalische Leitung: Stefan Vladar

Bühne & Kostüme: Christian Tabakoff

 

 

Salome: Evmorfia Metaxaki

Herodes: Wolfgang Schwaninger

Herodias: Edna Prochnik

Jochanaan: Bo Skovhus

Narraboth: Yoonki Baek 

Page der Herodias: Frederike Schulten

 

Erster Jude: Gustavo Mordente Eda

Zweiter Jude: Mark McConnell

Dritter Jude: Tomasz Myśliwiec

Vierter Jude: Svjatoslav Martynchuk 

Fünfter Jude: Benedikt Al Daimi

 

Erster Nazarener: Lucas Kunze 

Zweiter Nazarener: Laurence Kalaidjian

Erster Soldat: Christoph Schweizer

Zweiter Soldat: Laurence Kalaidjian

Ein Cappadocier: Chul-Soo Kim

 

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck